Donnerstag | 01.05.2025 | Feier zum ersten Mai am Naturfreundehaus |
Sonntag | 04.05.2025 | Gesprächsrunde - "Kaffeeklatsch" zum Sonntagsfrühstück im Naturfreundehaus |
Von | 28. - 29.07.2025 | Projekttage am Ludwig-Marum-Gymnasium |
Sonntag | 21.09.2025 | Teilnahme am Parking Day, Kelterplatz in Söllingen |
Samstag | 27.09.2025 | Internationales Sommerfest |
Hier ein paar neue Informationen und Termine vom Koordinierungsteam der Initiative für Respekt, Toleranz und Vielfalt:
2. Nach dem Argumentationstraining – wie geht es weiter?
Die fünfstündige Fortbildung am 15. März 2025 hat alle 10 Teilnehmenden etwas sicherer im Umgang mit dem fortschreitenden Rechtsruck innerhalb unseres beruflichen und privaten Umfelds gemacht. Zugleich wird uns die Gewissensfrage zur respektvollen Kommunikation dem Menschen gegenüber einerseits und politisch unzumutbaren Äußerungen dieses Menschen andererseits sicher weiter umtreiben. An dieser grundsätzlichen Problematik wollen wir als Initiative für Respekt, Toleranz und Vielfalt in Pfinztal weiter arbeiten.
Beim gemeinsamen Mittagessen in der Pause und nach dem Argumentationstraining beim "Kaffeeklatsch" fanden wir auch heraus, wie sehr uns der Austausch von Erfahrungen in der Gruppe gut tut, wie wichtig uns Analyse und Reflexion sind, um die Polarisierung der Gesellschaft hier vor Ort aufzuhalten und das Miteinander zu fördern.
Zukünftig wollen wir vom Koordinierungsteam deshalb regelmäßige Meetings und Fortbildungsangebote organisieren.
Wir starten Sonntag, den 04. Mai um 11:00 Uhr im Naturfreundehaus Am Hopfenberg in Berghausen mit einem... "Kaffeeklatsch" zum Sonntagsfrühstück. Nutzen wir die Gelegenheit zum Austausch über Erfahrungen, Ideen, Projekte und Kooperationen mit dem Ziel: Respekt, Toleranz und Vielfalt in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus zu stärken - bei Kaffee und Kuchen oder etwas Salzigem. Wer mag, darf gerne etwas zum Frühstücken mitbringen. Wir freuen wir uns auf rege Beteiligung.
3. Termine zum Vormerken
• 21.09. 2025 Parking Day/Kerwe Teilnahme unserer Initiative mit einem Stand auf dem Kelterplatz in Pfinztal-Söllingen.
Wir werden dort Rezepte aus aller Welt sammeln. Über eine Kooperation mit dem Heimatverein wird nachgedacht (Kochbuch "Pfinztaler Vielfalt"). Unser Aufruf dazu: Bringt gute Rezepte zum Stand auf dem Parking-Day! Versucherle, Speisen dürfen gerne mitgebracht werden.
• 27.09. 2025 Internationales Sommerfest der Initiative für Respekt, Toleranz und Vielfalt in Pfinztal, wenn möglich Open Air, sonst drinnen im Naturfreundehaus Am Hopfenberg in Berghausen.
Näheres später.
4. Ausblick
Wir planen attraktive Angebote von der Landeszentrale für politische Bildung noch im November 2025 für Workshops und Vorträge anzunehmen. Ausgesucht haben wir uns im Bereich "Mit Zivilcourage gegen Rechtsextremismus":
• Workshop: Handlungs- und Argumentationstraining "Kompetent gegen rechte Sprüche". Vorteil: Ab 12 Teilnehmenden wird dieser Workshop kostenfrei sein.
Im Februar 2026 wollen wir dann einen Fachvortrag mit anschließender Diskussion buchen.
• Thema: "Wir sind das Volk?" Rechtspopulismus als Herausforderung für die liberale Demokratie
Grüße vom Koordinierungsteam von Respekt, Toleranz und Vielfalt in Pfinztal!
Die Initiative für Respekt, Toleranz und Vielfalt in Pfinztal ist auch nach den Bundestagswahlen entschlossen aktiv für ihre Ziele einzutreten.
Hier ein paar wertvolle Informationen:
1) Das Argumentationstraining mit dem Ziel, der Spaltung unsere Gesellschaft entgegenzuwirken, Menschen hinter rechter Polemik zu erreichen und sich selbst zu schützen, kann stattfinden. Es sind genügend Anmeldungen eingegangen.
Auf dieses Angebot ist die Hardt-Redaktion der BNN aufmerksam geworden. Redakteur Georg Keller hat mit Konflikttrainerin Martina Vogel, unter deren Leitung das Argumentationstraining durchgeführt wird, ein Interview geführt. Es wurde am 07.03.2025 veröffentlicht.
Hier das Interview:
"Polemisch werden wir alle hin und wieder"
So diskutiert man respektvoll: Interview mit der Konflikttrainerin Martina Vogel aus Pfinztal
Konflikttrainerin Martina Vogel aus Pfinztal vermittelt beim Argumentationstraining der Initiative für Respekt, Toleranz und Vielfalt am Samstag, 15. März, von 10 bis 15 Uhr im Naturfreundehaus Pfinztal, wie man respektvoll diskutiert.
Frau Vogel, seit wann arbeiten Sie als Konflikttrainerin und wie sind Sie in diesen Beruf gekommen?>
Vogel: Ende 2020 habe ich mich als freiberufliche Konflikttrainerin selbstständig gemacht, komme aber aus der Autozulieferindustrie. Die Idee für meine neue Tätigkeit kam mir während des Umstrukturierungsprozesses meines Arbeitsbereiches, die ich in einer Doppelrolle als zuständige Führungskraft und Teilprojektleiterin entscheidend mitgestaltet habe. Die Zeit habe ich als belastend und konfliktreich erlebt. Umstrukturierungen, aber jetzt auch die weltpolitischen Entwicklungen bringen insgesamt mehr Belastungen und Unsicherheiten und damit auch Konfliktpotenzial mit sich.
Was ist ihr Arbeitsschwerpunkt?
Vogel: Begonnen habe ich als Konflikttrainerin für Frauen in Führungspositionen. Da an Frauen andere Erwartungen gerichtet werden als an Männer, teils aus stereotypen Geschlechtervorstellungen heraus, unterscheiden sich auch Konflikte, zum Beispiel durch widersprüchliche Rückmeldungen oder Vorurteile. 2023 habe ich mein Angebot erweitert und biete nun auch Unterstützung für Unternehmen an. Dabei geht es um Konflikte in Zusammenhang mit polarisierenden Themen. Politisches wird ja nicht plötzlich unwichtig, sobald wir uns im Arbeitskontext befinden.
Wie können Gesprächsstrategien aussehen, wenn Menschen, anstatt inhaltlich zu argumentieren, mit Hass und Polemik agieren?
Vogel: Ein Gespräch, bei dem eine Person ihrem Hass freien Lauf lässt, kann im Grunde nur beendet werden. Da solche Situationen enormen Stress auslösen können, hilft es, sich auch auf einen Gesprächsabbruch vorzubereiten und Formulierungen dafür parat zu haben. Polemisch oder auch destruktiv werden wir hingegen vermutlich alle hin und wieder einmal. Im Argumentationstraining gibt es deswegen auch eine Übungsrunde, in der die Teilnehmenden einmal so richtig destruktiv Diskussionen verhindern dürfen. Auch die jeweilige Situation und die Tagesform der Beteiligten haben einen Einfluss. Deswegen gibt es nicht die eine Lösung, die immer funktioniert.
Gibt es Tipps, die in jeder Gesprächssituation, privat oder beruflich, helfen?
Vogel: Ganz allgemein hilft es, sich klarzumachen, was das Ziel eines Gespräches sein soll. Ist ein Gespräch planbar, ist es auch gut zu überlegen, was meine Position ist, was sich für mich erfüllen soll und was mein Gegenüber für Emotionen und Bedürfnisse dazu mit ins Gespräch bringt. Aber auch während eines Gespräches immer wieder zu hinterfragen, was bei mir und auch meinem Gegenüber angekommen ist, kann helfen. Haben wir das gleiche Verständnis oder reden wir aneinander vorbei?
Die Bundestagswahl liegt wenige Tage zurück, wie empfanden Sie den Umgangston der Wahlkämpfer?
Vogel: Für den Wahlkampf hatte ich Schlimmes befürchtet. So war es dann auch. Ich fand vor allem die Zuspitzung auf ein einzelnes Thema, die Migration, problematisch. Das erzeugte den Eindruck, dass darüber alle anderen Themen mit gelöst werden. Dem ist natürlich nicht so. Trotzdem wurden Erwartungen geweckt, die sich überhaupt nicht erfüllen können. Das wird schlussendlich Rechtsextremisten nützen, aber nicht den demokratischen Parteien.
Hat sich der Tonfall mit dem Erstarken der AfD verändert?
Vogel: Mein Eindruck ist, dass sich die Gesellschaft gerade nach der Me-Too-Bewegung und auch durch Black Lives Matter der verschiedenen Diskriminierungsformen bewusster wurde und es ein größeres Bemühen gab, der bestehenden Vielfalt auch gerecht zu werden. Im Moment erleben wir einen Backlash. Diversitätsprogramme werden zurückgefahren, obwohl sie gerade jetzt wichtig sind. Ziel rechtsextremer Kräfte ist es, menschenverachtende Positionen zu normalisieren. Dafür ist nicht alleine eine Partei verantwortlich, aber sie trägt daran einen maßgeblichen Anteil. Durch sie werden diese Positionen in die Parlamente getragen und bekommen so ein anderes Gewicht. Aber auch in der Mitte der Gesellschaft werden rechtsextremistische Positionen vertreten. Je weniger Widerspruch sie erfahren, desto mehr können sie sich normalisieren.
Einer Ihrer Schwerpunkte sind Verschwörungstheorien. Was lässt Menschen daran glauben?
Vogel: Zunächst einmal sind alle Menschen manipulierbar und können auf Verschwörungsgeschichten hereinfallen. Wir suchen nach Antworten und einem Sinn, den es aber nicht immer gibt. Das machen sich Verschwörungsideologen zunutze und liefern vermeintliche Erklärungen. Hinter Verschwörungserzählungen steckt häufig ein antisemitischer oder rassistischer Kern. Wer einmal tief in Verschwörungserzählungen gefangen ist, ist fast nicht mehr erreichbar für andere Sichtweisen. Ich habe erlebt, dass diese Menschen einen großen Drang zum Missionieren haben. Sie akzeptieren nur noch, was in ihr Weltbild passt. Dagegen lässt sich nicht mehr argumentieren, auch nicht mit Fakten.
Die 53-Jährige Martina Vogel aus Pfinztal arbeitet seit 2020 als s elbstständige Konflikttrainerin und Mediatorin.
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2) Vom 17. – 30. März 2025 bis findet die Internationale Woche gegen Rassismus statt. Dazu bieten über 40 Vereine, Initiativen und Organisationen sowie Einzelpersonen in Karlsruhe ein sehr interessantes und empfehlenswertes Programm an.
Vielleicht möchtet Ihr / möchten Sie die ein- oder andere Veranstaltung besuchen.
Hier der Link: www.iwgr-ka.de.
3) Morgen ist Internationaler Frauentag. In Pfinztal finden gleich zwei attraktive Veranstaltungen dazu statt.
a) "Hitze, Hunger, Ungerechtigkeit: Die schwere Last der Frauen in der Klimakrise" Vorträge über Frauengerechtigkeit im Globalen Süden mit den Referent:innen Alexandra Keim, Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Karlsruhe, Malik Kartal, Sprecher der Jusos und stellvertretender Vorsitzender der SPD Pfinztal und Ursel Georg, Mitglied im Vorstand des Landesverbandes Baden der Naturfreunde.
Samstag, 8. März, von 16 bis 18 Uhr im Naturfreundehaus Am Hopfenberg, Touristenweg 11, in Berghausen. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist der Fachbereich Global der Naturfreunde Baden-Württemberg
b) FrauentagNachtCafé: "Exbombe. Frisch getrennt? Total enthemmt!" mit Alexandra Gauger widmet sich mit musikalischen Reflexionen der Frage, wie aus einer Tragödie eine Komödie wird in einer Welt des befreienden Blödsinns. Einlass: 19.30 Uhr, Eintritt: 12 € Mitglieder / 15 € Nichtmitglieder.
Kartenvorverkauf bei:
Gemeindebücherei, Berghausen
Spielwaren Luhmann, Söllingen
Geschenke von Herz zu Herz, Söllingen
Veranstalter ist der Kulturtreff Kiebitz
1) Überwältigendes Bekenntnis zur Verteidigung der Demokratie
Der Bericht mit Bildern zur Demonstration ist auf unserer Berichtsseite zu finden.
2) Die Initiative für Respekt, Toleranz und Vielfalt in Pfinztal lädt ein
Viele von uns sehen sich mit dem Problem konfrontiert, angesichts rechtsradikaler Äußerungen, denen wir im Alltag zunehmend begegnen, beispielsweise im beruflichen Umfeld und sogar im Familien- und Freundeskreis angemessen zu reagieren.
Die Unsicherheit ist groß. Rechtsextreme Polemik, Hass und Hetze wollen wir nicht ignorieren und damit indirekt tolerieren.
Wir fragen uns:
Wie kann ich der Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken?
Unter welchen Bedingungen erreiche ich noch den Menschen hinter seiner
Polemik?
Wo muss ich mich selbst schützen?
Wir von der Initiative für Respekt, Toleranz und Vielfalt in Pfinztal bieten zu diesen Fragen ein fünfstündiges Argumentationstraining an.
Als Trainerin konnten wir Martina Vogel, der rosa vogel, gewinnen. Sie ist Konflikttrainerin und Beraterin für Unternehmen und Betriebe bei Konflikten im Zusammenhang mit polarisierenden Themen. Sie engagiert sich seit 2021 online gegen Rechtsextremismus und Verschwörungsideologie und ist seit 2022 aktiv bei den OMAS GEGEN RECHTS. Ihre Wurzeln hat sie in der Autozulieferindustrie, in der sie nach ihrem Studium zur Wirtschaftsingenieurin 16 Jahre lang, unter anderem als Führungskraft, tätig war.
Wann das Training stattfindet?
Wo es stattfindet?
Was es zur Mittagspause um 12:00 Uhr gibt?
Wie lange das Training dauert?
Was es zum Ausklang gibt?
Was das Training kostet?
Wir freuen uns auf viele Teilnehmende und bitten um eine verbindliche Anmeldung bis zum 10.03.2025 bei:
Im Namen des Koordinierungsteams, Monika Lüthje-Lenhart und Ursel Georg
Hinweis: Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören oder der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind, schließen wir von der Veranstaltung aus. Wir behalten uns vor, Personen, die durch menschen- oder demokratiefeindliche Aussagen auffallen, der Veranstaltung zu verweisen.
Liebe alle, die Ihr den Aufruf für Respekt, Toleranz und Vielfalt in Pfinztal unterschrieben habt,
wir vom Koordinierungsteam möchten Euch mit unserem ersten Newsletter mit großem Verteiler über durchgeführte Aktionen berichten und über aktuelle Entwicklungen informieren.
08.05.2024: Versammlung auf dem Leerdamplatz mit den Rednerinnen und Rednern
Hier die Berichte und Fotos dazu:
15.06.2024: Stand auf dem Wochenmarkt in Pfinztal Berghausen
Hier die Berichte und Fotos dazu:
21.07.2024 (Festwochenende 50 Jahre Pfinztal)
Verleihung des Pokals "Die bunte Hand", gespendet von unserer Initiative an das Vokalensemble Nebensache für deren Beitrag das Grundgesetz anlässlich des Kulturpreises 2024. Pfinztal, da ist Musik drin.
Hier der Bericht und Fotos dazu:
15.09.2024: Stand und Gesprächsrunde beim dritten Pfinztaler Parking Day
Hier der Bericht und Fotos dazu:
... dokumentiert alle unsere Ziele, Aktionen, Berichte und Fotos. Außerdem bietet sie weiterführende Links.
Am 08.11.2024 findet ein Workshop zum Thema "Umgang mit rechtsradikalen Positionen im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis" (erst einmal intern) unter der Leitung von Martina Vogel statt. Bei Bedarf werden wir dann ein weiteres Workshop-Angebot terminieren.
Wer Interesse an so einem Workshop hat, darf sich gerne bei uns melden. Die Links finden Sie auf unserer Website.
Themen: Rassismus, Antisemitismus, Migration. Gespräche in der Familie, im Beruf, am Stammtisch. Allein gegen eine Mehrheit. Wie verhalte ich mich?
14.12.2024 Stand auf dem Wochenmarkt
In der Vorweihnachtszeit wollen wir uns wieder auf dem Markt in Berghausen aktuellen Themen zum Thema Respekt, Toleranz und Vielfalt stellen. Geboten wird ein Grundgesetz-Quiz, T-Shirt-Verkauf, Spendenkasse, Grundgesetz- und Sticker-Ausgabe sowie Material von der Bundeszentrale für politische Bildung.
Planungen für 2025
Wollen Sie uns unterstützen? Kommen Sie zu unseren Treffen, beteiligen Sie sich an unseren Aktionen, besuchen Sie unsere Veranstaltungen … und gegen Spenden haben wir nichts einzuwenden.
Das Koordinierungsteam von Respekt, Toleranz und Vielfalt in Pfinztal freut sich auf Ihre Rückmeldungen!
Liebe Mitglieder, Unterstützerinnen und Unterstützer der Initiative für Respekt, Toleranz und Vielfalt in Pfinztal,
zunächst einmal möchten wir vom Koordinierungsteam uns ganz herzlich für Ihre/Eure Unterstützung bedanken. So viele Teilnehmende hatten wir nicht erwartet. Die Presse hat die Versammlung ausgiebig gewürdigt.
Hier zum Nachschauen: die Presseberichte
Auch wir haben auf unserer Website (Respekt-Toleranz-Vielfalt.de) einen eigenen Bericht verfasst und Bilder dazu eingestellt.
Hier zum Nachschauen: unser Bericht
War's das jetzt? Unsere Versammlung am 08.05. 2024 hat sehr erfolgreich gezeigt, dass viele Menschen in Pfinztal sich aktiv für demokratische Werte einsetzen und diese verteidigen wollen. Die Planungen für die Initiative sollen weiter gehen.
Wir möchten Sie/Euch informieren, was wir vorhaben, was angedacht ist und welche Aktionen geeignet sind, um proaktiv demokratische Grundwerte zu fördern, beziehungsweise mit Leben zu füllen.
Hier Infos und Auszüge aus dem Protokoll unserer letzten Sitzung vom 16.05.2024:
Haben Sie/habt Ihr weitere kreative Ideen? Für Ihre/Eure Impulse sind wir dankbar.
Mit freundlichen Grüßen, das Koordinierungsteam,
Claudie Eichhorn, Kristin Frensch, Ursel Georg, Monika Lüthje-Lenhart,
Jutta Maier, Paul Mehrer, Anke Müller, Bernhard Paulus
Als Gefängnisseelsorger in der Karlsruher Justizvollzugsanstalt bin ich mit dem Unrecht, das Ludwig Marum und seine Familie erfahren mussten, verbunden. Im Gefängnis in der Riefstahlstraße war Ludwig Marum inhaftiert, bevor er in einer verächtlich machenden Schaufahrt durch die Kaiserstraße von der SA und SS ins KZ Kislau bei Bruchsal verbracht wurde. Dort wurde er am 29. März 1934 von SA- und SS-Leuten ermordet. Der deutsche Rechtsanwalt und Reichstagsabgeordnete Ludwig Marum setzte sich für Demokratie und gegen den Nationalsozialismus ein. Sein Einsatz galt auch sozial benachteiligten Menschen. Er war jüdischer Herkunft.
Das Ludwig-Marum-Gymnasium in Pfinztal sieht sich den Werten seines Namensgebers bis heute verpflichtet. So gehört das Gymnasium z.B. dem Schulnetzwerk Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage an. Die BNN berichteten, dass der (inzwischen ehemalige) stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende auf der AfD- Liste für den Gemeinderat und Kreistag kandidiert. Die Elternschaft hat in einem demokratischen Prozess entschieden, dass sie deshalb nicht mehr von ihm vertreten werden möchte. Sie hat ihn abgewählt. Hiermit bedanke ich mich ausdrücklich bei der Elternschaft des Ludwig-Marum-Gymnasiums für ihre klare und entschlossene Haltung. In dem Artikel in den BNN wird ein Vertreter der AfD mit den Worten zitiert, dass die Abwahl eine Abkehr von einem "fairen demokratischen Prozess" sei. Mit Verlaub, aber das ist Unsinn, denn genau so funktioniert Demokratie: Ämter werden auf Zeit vergeben. Man wird gewählt und man kann auch wieder abgewählt werden. Beim Bundeskanzler heißt dieser Vorgang "Misstrauensvotum"; ein undenkbarer Vorgang in Diktaturen wie in Putins Russland.
Die Positionen der AfD sind nicht mit der Philosophie des Ludwig-Marum-Gymnasiums vereinbar. Dafür gibt es viele Gründe, einen möchte ich herausgreifen. Die Vorsitzende der AfD, Alice Weidel, schwadroniert im Bundestag von "Kopftuchmädchen" und "sonstigen Taugenichtsen". In der JVA Karlsruhe habe ich seit fast zwei Jahren in der Seelsorge eine muslimische Kollegin. Wir verstehen uns prächtig, sie ist anerkannt und bereichert unsere gemeinsame Arbeit. Sie trägt ein Kopftuch. Der Begriff "Kopftuchmädchen" ist nicht nur ausgrenzend, sondern eine Verächtlichmachung, gegen die ich mich in aller Entschiedenheit wende. Mir geht es um Respekt, Toleranz und Vielfalt. Dafür hat sich auch die Elternschaft des Pfinztaler Gymnasiums stark gemacht. Vielen Dank dafür. Die Schule trägt den Namen von Ludwig Marum zu Recht.
Michael Drescher